09. November 2021

Projektunterricht in echt beim neuen Schulhaus «Zirkusplatz»

Schon in weniger als drei Jahren sollten die ersten Schülerinnen und Schüler das neue Schulhaus «Zirkusplatz» bei der Stadthalle Sursee beziehen. Noch ist nicht ganz alles zu Ende geplant. Die Stadt Sursee hat sich entschieden, den Jugendlichen grosse Mitsprache bei der Gestaltung des Aussenbereiches zu geben. So wird eine Fläche von ungefähr 900m2 für die Jugendlichen freigegeben.

Baustellenbegehung4

Im Rahmen des Projektunterrichts arbeiten Lernende des 9. Schuljahres bis anfangs 2022 in Kleingruppen an der möglichen Ausgestaltung dieser Fläche. Es gibt nur wenige Leitplanken, die das Architektenteam gesetzt hat. Trotzdem gibt es einige Vorgaben bezüglich den Abständen zu Wald und Wasser (Suhre) und Sicherheit (z.B. Feuerwehrzufahrt). Unterstützt werden die Jugendlichen einerseits von ihren Lehrpersonen, andererseits und insbesondere vom «kinder kraft werk». Das «kinder kraft werk» begleitet Partizipationsprojekte von Kindern und Jugendlichen in der ganzen Schweiz. Durch das grosszügige Budget von 126'000 Franken und die professionelle Aufgleisung sollten spannende Projektideen entstehen. Das beste Projekt wird durch eine Jury von Mitgliedern der Stadt Sursee, Lehrpersonen und Lernenden bestimmt und umgesetzt. Die KickOff-Veranstaltung im Oktober 2021 hat stattgefunden, schon bald geht es weiter mit Baustellenbesichtigung und der Anfertigung von ersten Plänen und Modellen.

25. / 28. Oktober 2021
Dieser Halbtag wurde in der Klasse und anschliessend in Zweier-Teams bestritten. Im Laufe des Nachmittags besuchte jede Klasse unter der Führung eines Poliers der Lötscher Tiefbau AG die Baustelle. Die Lernenden konnten sich mit der Dimension des Platzes und der Umgebung vertraut machen. Wie nah ist das Areal an Ringstrasse? Wo verläuft die Sure? Ist der Platz beschattet? Noch tauchten nicht viele Fragen auf, das könnte sich aber mit der Konkretisierung der Projekte ändern. Anschliessend wurden grossformatige Pläne im Massstab 1:250 betrachtet und auf Flipchartgrösse angepasst. Heute ging es noch nicht um Ideen für die Aussengestaltung, sondern nur um das Verständnis der Grössenverhältnisse und der Umgebung. In der nächsten Woche wird es dann konkreter. Wir sind gespannt auf viele unterschiedliche Projekte, Ideen und Spinnereien.

4. / 8. November 2021
Heute ging es um Kreativität und Konkretisierung. Genauer gesagt, die Lernenden erstellten in 2er-Teams ein sogenanntes «Inspiration Board». Welche Farben, Formen oder Materialien passen auf diesen Platz, gefallen mir. In einem weiteren Schritt wurden erste konkrete Ideen ausgetauscht. Diese Ideen (Bepflanzung, Sport- und Spielgeräte, Brunnen, Bodenflächen und vieles mehr) konnte man auch in dieses «Inspiration Board» integrieren. So entstanden einige rudimentäre 3-D-Modelle. Diese Pläne und Modelle werden in der nächsten Woche mündlich vorgestellt. Erstmals spielen auch Rahmenbedingungen eine Rolle. Welche Nutzergruppen sollen angesprochen werden? Sind Interessenkonflikte zu erwarten? Braucht es Regeln? Ist das Projekt realistisch?
Die vier besten Projekte der Schülerinnen und Schüler werden weiterverfolgt. Dazu gibt es neue, grössere Teams von 4-5 Lernenden. Das ergibt bei 10 Klassen insgesamt immer noch 35-40 Projektideen. Alles potentielles Material für eine zeitgemässe, spannende Umsetzung des Aussenbereiches des neuen Schulhauses «Zirkusplatz».

15. - 25. November 2021
Für den nächsten Schritt haben die Teams drei Wochen zur Verfügung. Die Ideen müssen jetzt endgültig und massstabsgetreu mittels eines 3D-Modells umgesetzt werden. Weil das Areal mit 60x30 Meter sehr gross ist, einigte man sich mit den Lehrpersonen auf Modelle im Massstab 1:50, damit auch kleine Elemente vernünftig dargestellt werden können. Einige Projekte wurden jetzt auch erstmals kritisch hinterfragt. Warum sollte es schon wieder einen Fussballplatz geben, wenn es auf dem Schulhausareal auf der anderen Seite schon Sportplätze hat? Braucht es eine 5 Meter hohe Überdachung für einen Pumptrack, aus welchem Material besteht diese und wieviel könnte diese kosten? Fragen, welche auch im Rahmen der geplanten Präsentationen im Dezember beantwortet werden müssen. Denn Ziel bleibt es, spannende, innovative Projekte zu finden, welche in der Realität umsetzbar sind.

Dezember 2021

Der enge Zeitplan fordert von allen Beteiligten speditives Arbeiten. Die ersten Projektgruppen halten schon am 6. Dezember ihre Präsentation vor der Fachjury. Die Modelle im Massstab 1:50 werden präsentiert und die Gruppen stellen sich auch kritischen Fragen der Fachleute. Stadträtin Heidi Schilliger, der Jugendarbeiter und Co-Leiter «Metro» Naïm Zillig, Hauswart Markus Burkhard, Architekt Carlos Rabinovich und der verantwortliche Landschaftsarchitekt Till Carrard sind in der Jury. Sie werden in ihrer Arbeit durch drei Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen und den entsprechenden Lehrpersonen unterstützt. Besonders hervorzuheben ist die Projektunterricht-Verantwortliche Judith Spiess, die alle Involvierten tatkräftig unterstützt. Am Freitag, den 7. Januar 2022 um 17.00 Uhr findet in der Mensa beim Schulhaus Alt St. Georg eine Vernissage statt. Die ausgewählten Projekte werden an der Vernissage genauer vorgestellt und gewürdigt.